Uwe Sujata
2 Minuten Lesezeit
30 Dec
30Dec

Bereits eine Zigarette täglich soll dein Gehirn schrumpfen lassen – und die Schäden sind irreparabel. Das zeigt eine neue Studie. Es lohnt sich definitiv mit dem Rauchen aufzuhören z.B. mit Hypnose.

Du rauchst? Dann schrumpft dein Gehirn. Zu dieser Erkenntnis kommt eine neue Studie. Darin heißt es, dass selbst der Konsum einer einzigen Zigarette pro Tag bereits negative Auswirkungen auf das Gehirn haben kann. Die Studie wurde von Forschenden an der Washington University School of Medicine in St. Louis durchgeführt und vor kurzem im Fachjournal Biological Psychiatry veröffentlicht.

Die Fachpersonen fanden bei der groß angelegten Untersuchung heraus, dass Rauchen zum Schrumpfen des Gehirns führt. Selbst ehemalige Raucher weisen demnach dauerhafte Veränderungen im Gehirnvolumen auf. Das Schrumpfen sei zudem mit einem erhöhten Risiko für altersbedingte kognitive Störungen und Erkrankungen wie Alzheimer und Demenz verbunden.

Zunehmende Alterung

"Das hört sich schlimm an, und das ist es auch", erklärt Laura J. Bierut, Mitautorin der Studie. Und weiter: "Eine Verringerung des Hirnvolumens steht im Einklang mit einer zunehmenden Alterung. Das ist wichtig, da unsere Bevölkerung immer älter wird, denn Alterung und Rauchen sind beides Risikofaktoren für Demenz."

Die Studie basiert auf der Analyse von Gesundheitsdaten von 32.094 Probanden und Probandinnen der medizinischen Langzeitstudie UK Biobank, die seit 2006 läuft. Dabei wurde das Rauchverhalten der Teilnehmenden sowie ihr Gehirnvolumen im Laufe der Zeit betrachtet. Die Ergebnisse zeigen, dass das Gehirn bei ehemaligen Rauchern und Raucherinnen dauerhaft kleiner blieb als bei Menschen, die nie geraucht hatten. Das Schrumpfen des Gehirns kann laut der Studie nicht rückgängig gemacht werden.

So stoppst du das Schrumpfen

Doch die Studie bringt auch eine positive Nachricht: Ein früher Rauchstopp kann das Schrumpfen des Gehirns stoppen. 

Die Studienleiterin Yoonhoo Chang sagt: "Es gibt eine Sache, die Sie ändern können, um zu verhindern, dass Ihr Gehirn altert und Sie sich einem erhöhten Demenzrisiko aussetzen. Und das ist, mit dem Rauchen aufzuhören."

Hintergrund

Frühere Studien haben gezeigt, dass das Gehirnvolumen negativ mit dem Zigarettenrauchen zusammenhängt, es gibt jedoch eine anhaltende Debatte darüber, ob Rauchen zu einem verringerten Gehirnvolumen führt oder ob ein geringeres Gehirnvolumen ein Risikofaktor für das Rauchen ist. Wir gehen diese Debatte mit mehreren Methoden an, die die Direktionalität bewerten: Bradford Hills Kriterien, die häufig zum Verständnis eines Kausalzusammenhangs in epidemiologischen Studien verwendet werden, und Mediationsanalyse.

Methoden

Bei 32.094 Teilnehmern europäischer Abstammung aus dem Datensatz der britischen Biobank untersuchten wir den Zusammenhang zwischen der Vorgeschichte des täglichen Rauchens und dem Gehirnvolumen sowie einen Zusammenhang zwischen dem genetischen Risikoscore für jemals geraucht und dem Gehirnvolumen.

Ergebnisse

Eine Vorgeschichte des täglichen Rauchens war stark mit einer Verringerung des Gehirnvolumens verbunden, und eine Vorgeschichte von stärkerem Rauchen war mit einer stärkeren Verringerung des Gehirnvolumens verbunden. Der stärkste Zusammenhang bestand zwischen dem Gesamtvolumen der grauen Substanz und der Vorgeschichte des täglichen Rauchens (Effektgröße = −2964 mm 3p  = 2,04 × 10 −16 ), und es bestand eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, je mehr Packungsjahre geraucht wurde, desto größer war die Raucherquote Abnahme des Gehirnvolumens. Ein polygener Risikoscore für den Beginn des Rauchens war stark mit einer Vorgeschichte des täglichen Rauchens verbunden (Effektgröße = 0,05, p  = 4,20 × 10 −84 ), jedoch nur mäßig mit dem Gesamtvolumen der grauen Substanz (Effektgröße = −424 mm 3p) .  = .01). Die Mediationsanalyse zeigte, dass eine Vorgeschichte des täglichen Rauchens den Zusammenhang zwischen dem polygenen Risikoscore für den Beginn des Rauchens und dem Gesamtvolumen der grauen Substanz vermittelte.

Schlussfolgerungen

Tägliches Rauchen in der Vorgeschichte ist stark mit einem verringerten Gesamthirnvolumen verbunden.


Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Rauchverhalten und globalem Gehirnvolumen

  • Yoonhoo Chang
  • Vera Thornton
  • Ariya Chaloemtoem
  • Dana B. Hancock
  • Eric Otto Johnson
  • Laura J. Bierut

Offener Zugang / Veröffentlicht: 06. Oktober 2023
DOI: https://doi.org/10.1016/j.bpsgos.2023.09.006

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