Dr. Philipp Gut
1 Minuten Lesezeit
17 Mar
17Mar

Seine Kunden heissen Simon Ehammer, Niels Hintermann und Samuel Giger. Adrian Brüngger formt Champions – durch Hypnose-Therapie.

Simon Ehammer heisst der neue Siebenkampf-Weltmeister in der Halle. Samuel Giger hat den Unspunnen-Schwinget gewonnen, das Fest aller Schwingfeste. Niels Hintermann triumphierte in der Weltcup-Abfahrt von Kvitfjell. Was haben diese drei Schweizer Spitzensportler gemeinsam? Sie alle schwören auf Hypnosetherapie – und sie alle haben den gleichen Therapeuten: den ehemaligen Handballprofi und -trainer Adrian Brüngger aus Winterthur. 

Link zum Artikel in der Weltwoche:

Siegtore mit doppeltem Handbruch 

Verblüffend auch diese Anekdote: In seinem letzten Spiel als Pfadi-Trainer im Juni 2021 verletzte sich ein Schlüsselspieler schwer – doppelter Handbruch. Doch er spielte weiter, nach einer Blitzintervention mit Hypnose, und schoss entscheidende Tore. Pfadi Winterthur wurde Schweizer Meister. Insgesamt therapierte Brüngger bisher Hunderte von Spitzensportlern, die meisten hängen das allerdings nicht an die grosse Glocke. Ehammer, Giger, Hintermann oder der Snowboard-Bordercrosser Kalle Koblet, der letztes Jahr für die Schweiz den ersten Weltcupsieg seit vierzehn Jahren einfuhr, sind da eher eine Ausnahme.

Operation ohne Narkose

Wie die Hypnose genau funktioniert, ist noch unzureichend erforscht. Eine vor kurzem veröffentliche Studie der Universität Zürich («Investigating functional brain connectivity patterns associated with two hypnotic states», erschienen im Fachmagazin Frontiers in Human Neuroscience) belegt nun aber erstmals, dass sich der hypnotische Zustand im menschlichen Gehirn nachweisen und lokalisieren lässt. Dabei konnten die Forscher zwei verschiedene Zustände unterscheiden, den sogenannten Somnambulismus und den Esdaile-Zustand, eine besonders tiefe Phase, die sich unter anderem durch Schmerzfreiheit auszeichnet. Dass dies auch in der Praxis gilt, belegte kürzlich das Selbstexperiment des Hypnosetherapeuten Daniel Gisler, der sich am Kantonsspital Baden ohne Narkose – dafür in Hypnose – operieren liess. Der Fall machte Schlagzeilen um die halbe Welt.

Volksgesundheit fördern

Wie die neuste Gesundheitsbefragung der Schweizer Bevölkerung ergab, leiden viele unter Erschöpfung und anderen psychischen oder psychosomatischen Symptomen. Dass wir mental immer kränker würden, zeige doch, dass die herkömmlichen Instrumente nicht richtig griffen oder nicht ausreichten. Hier, ist Brüngger überzeugt, könnte die Hypnose Abhilfe schaffen – «effizient, schnell, wirtschaftlich und völlig natürlich». Sie würde also nicht nur Leichtathletik-Weltmeister, Unspunnen-Sieger und Abfahrts-Champions nützen, sondern auch die Volksgesundheit fördern und dazu beitragen, den Kostenanstieg im Gesundheitswesen einzudämmen.  

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